Queridos amigos / Liebe Freunde
Liebe Freunde und Unterstützer,
Wir schreiben euch als Freiwilligenteam des „Internado Arajuruana“ in Bolivien. Wir möchten euch einen kleinen Einblick in das Leben hier geben.
Wir leben hier in einem Dorf mit ca. 10.000 Einwohnern im Tiefland Boliviens, einem Einflussgebiet des Amazonas, dass sich „Llanos de Moxos“ nennt. Das Dorf ist sehr reich an Kultur und daher „die folklorische Hauptstadt vom Beni (das Bundesland in dem wir uns befinden). Die jährlichen Festlichkeiten sind sogar zum Weltkulturerbe ernannt worden. Obwohl die Familien hier unter schweren Lebensbedingungen leben, sind die „Ignacianos“ sehr liebenswerte und gastfreundliche Menschen. Hier teilen sie alles, sei es auch nur wenig. Einem Gast wird es nie an einem Teller Essen fehlen!
Hier befindet sich unser Internat Arajuruana (das heisst: „neue Generationen“ in der einheimischen Sprache). Momentan leben hier 13 interne Schüler, die aus Familien kommen, welche in kleinen Familiengemeinschaften auf dem Land leben. Dank dieser Möglichkeit können die Jungen und Mädchen eine angemessene Bildung geniessen und unter Lebensbedingungen leben, die sie auf dem Land nicht hätten. Ausserdem haben wir dieses Jahr ein neues Projekt angefangen, ein Externat oder mit anderen Worten ein Ort des Studiums. Bis jetzt zählen wir 16 externe Schülern, die Idee ist aber bis zu 50 Jugendliche zukünftlich zu unterhalten, die aus unterschiedlichen Schulen San Ignacios kommen. Von Montag bis Freitag gehen sowohl Interne als auch Freiwillige zum Unterricht in die Schule „Arajuruana- Fe y Alegria“, die Internen als Schüler und die Freiwillige als Assistenten der Lehrer. So kann jeder in dem Fach unterstützen, in dem er am meisten weiß. Mittags, wenn der Unterricht zu Ende ist, kommen die Externen, wir essen gemeinsam und nach einer kurzen Ruhepause fängt die Zeit des Studiums an. Von 14:30 bis 17:30 Uhr. Diese Zeit nutzen die Jungs und Mädels um Hausaufgaben zu machen, Gruppenarbeiten zu erledigen oder für Examen zu üben. Die Freiwilligen helfen dabei, geben ihnen vertiefende Aufgaben oder vorausführendes Wissen. Wenn diese Zeit zu Ende ist, nehmen wir eine Zwischenmahlzeit ein. Die externen Schüler gehen dann und es bleibt Zeit zu spielen, sich abzulenken, sich auszuruhen etc. Um 19 Uhr gibt es Abendessen, das wie auch das Frühstück variiert. Zum Beispiel aus selbstgebackenem Brot und einem heissen Getränk wie „Api“ (süßes Maisgetränk). Danach bleibt noch Zeit für persönliche Aufgaben und dann wird geschlafen.
An Wochenenden organisieren wir unterschiedliche Aktivitäten, um ein familiäres Ambiente zu schaffen. Freitags zeigen wir regelmäßig einen Film und Samstag ist „Spielenacht“ mit dynamischen Spielen, um das Selbstbewusstsein und das Vertrauen zu stärken. Natürlich werden auch die Geburtstage gefeiert! Das Internat organisiert sich in Arbeitsgruppen, die jede Woche ihre Zuständigkeiten ändern: Küche, Bäder, Gehwege, Garten… wir alle arbeiten Hand ind Hand. Hinsichtlich der Schule, ist „Arajuruana“ nicht nur ein Ort strikter Bildung, sondern auch ein Ort, an dem die Schüler sportlich gefördert werden. Es werden außerdem Traditionen, Jubiläen und Festivals der bolivianischen Tänze gefeiert.
Anbei haben wir noch Bilder von den unterschiedlichsten Aktivitäten beigefügt.
Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns aus San Ignacio.
Herzliche Grüße und ¡hasta luego!
MarkusWehner und Paula de Urquía Maynés.
